Ossi-Bashing, oder warum uns Stigmatisierung nicht weiterbringt

Es ist doch immer wieder traurig, dass dieser „Ossi-Hass“ so extrem ausgelebt wird.

Ich bin entsetzt darüber, dass die gleichen Menschen, die hier sonst für die Humanität einstehen, Empathie für Kriegsflüchtlinge haben, Anteil nehmen mit Opfern von Anschlägen, bei jeder Gelegenheit die Ossi-Keule herausholen.

Da werden sich munter sämtlicher Vorurteile bedient und alle im Osten lebenden Menschen in einen Sack geworfen. Ich lebe in Sachsen-Anhalt, ich habe noch nie und werde niemals rechts wählen, egal mit welcher Farbe sie sich tarnen, ich habe genauso den Soli gezahlt, ich liebe meine Heimat, ich hatte eine schöne Kindheit in der DDR, ich bin dankbar für alle Möglichkeiten und Chancen, die sich mir durch die Wiedervereinigung geboten haben und noch bieten werden.

Ich möchte dieses Land nicht abschreiben, ich bin ein Verfechter der Gerechtigkeit, ich glaube an uns und an die Menschen, die für ihre Werte einstehen. Ich möchte aber nicht stigmatisiert werden, nur weil ich im Osten wohne, ich möchte auch nicht, dass wir auseinander driften. Ich möchte, dass die Mauer in den Köpfen und in den Herzen fällt – im Osten und im Westen. Ich möchte vor allem nicht mit 24,3% AfD-Wählerschaft in Sachsen-Anhalt allein gelassen werden.

Diese Anfeindungen untereinander bringen uns nicht weiter.

Einen schönen Tag.

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  1. Da gibt es nichts hinzuzufügen. Er hat Recht.
    Von den Demonstrationen in der ehemaligen DDR die zum Mauersturz geführt haben,
    hat sich eins ganz besonders bei mir im Kopf festgesetzt. „Wir sind das Volk“
    Es wird Zeit zu rufen „Wir sind ein Volk“. (Aber bitte ohne Rechtes Gedankengut)
    Denn dies hat Deutschland gezwungener Maßen schon einmal gespalten.

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