Rudolf Benario – 12.04.1933 – die ersten jüdischen Opfer in einem deutschen Konzentrationslager.
Am 12.04.1933 wurden im KZ Dachau Rudolf Benario, Ernst Goldmann, Arthur Kahn und Erwin Kahn ermordet. Benario, Goldmann und Arthur Kahn waren die ersten jüdischen Opfer in einem deutschen Konzentrationslager.
Rudolf Benario – eine Dokumentation
Rudolf Benario und Ernst Goldmann gehörten zu den ersten Opfern der Nationsozialisten, zu den ersten ermordeten Juden im Dachauer Lager. Am 10. März 1933 wurden sie in Fürth von der SA verhaftet. Über die Festnahme Benarios berichtete der „Fürther Anzeiger“: Der „…sattsam bekannte kommunistische Winsler und Jude Benario wurde in Schutzhaft genommen“. Der Tod der beiden Männer nur einen Monat später wurde ebenfalls vermeldet: Sie seien „auf der Flucht erschossen“ worden. Natürlich war es anders. (Textquelle: http://www.nordbayern.de/region/fuerth/qualende-erinnerung-1.1835529?searched=true)
Mit den Morden an Rudolf Benario, Ernst Goldmann, Arthur und Erwin Kahn begann der Holocaust der Nazis an der jüdischen Bevölkerung.
Rudolf Benario und Ernst Goldmann waren in Fürth aktive Mitglieder in der „Kommunistischen Jugend Deutschlands“. Mitkämpfer aus der damaligen Zeit erinnern sich an die beiden als engagierte Nazi-Gegner, die bis zuletzt versuchten, vor allen Dingen Arbeiter über das drohende Unheil aufzuklären. Mit Arbeitslosen diskutierten sie unaufhörlich. Ihr weniges Geld verwendeten sie, um Flugblätter herzustellen.
Rudolf Benario war mutig. Er warnt vor den Nazis, diskutierte und demonstrierte. Er bot den Nazis die Stirn, klärte seine Mitmenschen über die Nazis auf.
Dr. Rudolf Benario war Jude – und er war Kommunist
Als „kommunistischer Jude“ war er damit ein Todfeind schlechthin. Am 11. April 1933 wurden Benario und Goldmann mit dem ersten Transport Nürnberg-Fürther Gefangener nach Dachau gebracht.
„(Wir wurden) auf einen LKW der Landespolizei verladen. Das ging ohne Zwischenfälle. Die Begleitmannschaft erklärte uns, dass wir in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert würden. Das schreckte uns nicht, denn wir hatten bis zu dieser Zeit über das KZ Dachau noch nichts gehört. Wir waren der erste Transport, der von Nürnberg nach Dachau ging. (…) Als wir in das Lager einfuhren, erhoben sich etwa 100 auf dem Boden herumlungernde Gestalten in grünem Drillich, mit Gewehren und Pistolen bewaffnet. Sie schlugen wahllos auf uns ein und forderten die Juden auf, herauszutreten. Diese wurden vor unseren Augen schwer misshandelt. Anschließend jagten sie uns im Trab ins eigentliche Lager.“ – Willi Gesell, damals Funktionär der KPD in Nürnberg
Der 12. April 1933
„Früh um sieben Uhr wurden die jüdischen Häftlinge Dr. Benario und Goldmann, zwei Jungkommunisten aus Fürth, und Arthur Kahn, ein Jungkommunist aus Nürnberg, herausgerufen und Steinbrenner, dem ich bei der Einlieferung wahrscheinlich unliebsam aufgefallen war, stellte mich zu den dreien. Wir mussten eine riesige Trage von Unrat schaufeln und zur Kiesgrube tragen. Nur unter größter Anstrengung konnten wir die Last heben und einige Meter schleppen. Dabei wurden wir ständig mit Schlägen angetrieben. Um 12 Uhr waren wir fertig.“ – Willi Gesell, damals Funktionär der KPD in Nürnberg
Rudolf Benario hat diesen Tag nicht überlebt. Zusammen mit Ernst Goldmann und Arthur Kahn gehörte er zu den ersten Todesopfern der Nazis, die in einem KZ ermordet wurden. Sie wurden in ein nahegelegenes Waldstück geführt und dort erschossen.
Die Ermordung wurde anschließend von den Nazis als „Flucht“ inszeniert.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Benario
https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Dachau
https://de.wikipedia.org/wiki/12._April
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/qualende-erinnerung-1.1835529?searched=true
http://www.der-landbote.de/Downloads/Benario_Hauptschule.pdf